Onshore-Strom für Offshore-Anlagen?!

Klingt komisch? Ist aber so!

Damit der Offshore-Windpark stets zuverlässig grünen Strom produzieren kann, muss er auch bei einer Flaute mit Strom versorgt werden, denn die 40 Windkraftanlagen benötigen für verschiedene Funktionen auch im Stillstand elektrischen Strom.

Im Fokus steht dabei die ständige Stromversorgung der Steuerungs-, Überwachungs- und Sicherheitssysteme der Windenergieanlagen, aber auch der Offshore-Umspannplattform. Offensichtlich ist diese Notwendigkeit beispielsweise bei den Signalleuchten zur See- und Luftkennzeichnung, die außen an den Anlagen verbaut sind, um die Anlagen auch nachts für die Schifffahrt sichtbar zu machen.

Aber nicht nur dort:

Das Maschinenhaus und die Rotorblätter einer Windenergieanlage werden durch Elektromotoren gedreht, um sie zum Wind auszurichten. Darüber hinaus befinden sich in der Windkraftanlage mehrere Hilfs- und Nebenaggregate wie Pumpen für Kühlwasser und Schmierstoffe, die mit Strom betrieben werden. Auch die Luftaufbereitung, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant zu halten, benötigt ständig elektrische Energie.

Bevor eine Windkraftanlage starten kann, muss das Getriebeöl auf eine Mindesttemperatur vorgeheizt werden. Dazu sind elektrische Heizelemente installiert.

Auch befinden sich in jeder Anlage ein Lift und mehrere Krane, die die Servicetechniker während Wartungs- und Reparaturarbeiten nutzen. Für diese Arbeiten benötigen die Techniker außerdem Licht – es muss also auch die Innenbeleuchtung funktionieren.

Damit wird klar: Der Offshore-Windpark braucht immer eine gewisse Strommenge, um betriebsbereit zu sein.

Der gesamte Leistungsbedarf einer einzelnen Windkraftanlage liegt zwischen 5 und 40 kW, was mehreren normalen Hausanschlüssen entspricht. Wenn sich die Windenergieanlagen im Wind drehen und Strom produzieren, dann kann dieser Bedarf durch die selbst erzeugte elektrische Leistung gedeckt werden. Wenn sie sich nicht drehen, muss der Park über das Stromnetz versorgt werden.

Und damit das ökologisch sinnvoll ist, bezieht TWB I selbstverständlich Ökostrom.

Dafür hat TWB I als Sektorenauftraggeber im April 2023 die Stromlieferung für diesen Eigenbedarf öffentlich ausgeschrieben.

Die Entscheidung fiel auf die Stadtwerke Herne, denn sie konnten die Lieferung von TÜV-zertifizierten Ökostrom zu einem fairen Preis anbieten. Zudem gehören sie seit langem zu den kommunalen Partnern des Unternehmens und sind auch selbst am Windpark beteiligt.

TWB I produziert also nicht nur Ökostrom, sondern funktioniert auch mit grünem Strom – und schützt damit das Klima in doppelter Weise.